Ein Abend mit Herrn Dr. Georg Dürr und Frau Ute Augustyniak-Dürr am Montag, 06.03.2017 im Kolpinghaus Rottenburg
Kann eine christliche Schule auf der Grenze zwischen Israel und Palästina inmitten des Nahostkonflikts einen Beitrag zu einem friedlichen Miteinander von Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religionen leisten? Wie kann man an einer Schule einen Alltag gestalten, wenn er immer wieder durch Ausgangssperren, Militäraktionen und Gewalt durchbrochen wird?
Der palästinensisch-israelische Konflikt sowie seine Hintergründe und Spielarten werden im Alltag der christlich-palästinensischen Schule Talitha Kumi konkret. Die Mauer trennt heute Menschen, die sich noch vor etlichen Jahren treffen und miteinander feiern konnten. Im Schatten der Mauer wuchern die Vorurteile über den anderen und mit den Vorurteilen greift die Angst um sich. Talitha Kumi versucht dieser Entwicklung mit seiner schulischen Bildung und mit seinem Gästehaus als Ort der Begegnung von Palästinensern und Israelis entgegenzuwirken.
In ihrem Vortrag rückten Ute Augustyniak-Dürr und Dr. Georg Dürr den Nahostkonflikt in die Welt erfahrener Wirklichkeit.
Ute Augustyniak-Dürr, heute Ordinariatsrätin in der Diözese Rottenburg-Stuttgart, lebte mit ihrem Mann von 2004 bis 2010 in Talitha Kumi, einer Schule in der Nähe von Bethlehem, unterrichtete Deutsch und begleitete als Theologin mehrere interreligiöse Projekte. Als Mutter von 2 Kindern, von denen eines in Israel zur Schule ging, war sie auf beiden Seiten der Mauer in die jeweilige Schulgemeinschaft stark eingebunden.
Der ehemalige Schulleiter des Eugen-Bolz- Gymnasiums, Dr. Georg Dürr, war nach seinen Jahren als Schulleiter in Namibia und in Südafrika während der Abschaffung der Apartheid bestens auf die Leitung der Schule Talitha Kumi vorbereitet. Auch hier in der Westbank galt es Kindern, die von Vielem ausgeschlossen waren, eine Zukunft zu ermöglichen. Dr. Georg Dürr war bis 2016 Beauftragter des Landes Baden-Württemberg für die Deutschen Schulen im Ausland.